
Als "Barotrauma" werden alle Schädigungen und Funktionsstörungen des Körpers bezeichnet, die durch physikalische Druckdifferenzen bedingt sind. Barotraumen können in allen gasgefüllten Hohlräumen auftreten, die ganz oder teilweise vom Körper gebildet werden.
Bei zunehmendem Unterdruck im Mittelohr kommt es nicht nur zur Schwellung der Schleimhaut, sondern auch zur Erweiterung der Blutgefäße im Trommelfell, ggf. mit Einblutung in das Trommelfell.
Bei einer starken Auslenkung des Trommelfells in Richtung Mittelohr kommt es über die Gehörknöchelchenkette zu einem tiefen Einpressen der Steigbügelfußplatte in das ovale Fenster. Durch den steigenden Druck in der Innenohrflüssigkeit wird das runde Fenster in Richtung Mittelohr gewölbt.
Ein Barotrauma des Gehörgangs ist äußerst selten und tritt nur bei sehr eng sitzenden Kopfhauben von Tauchanzügen oder bei Verwendung von Ohrenstöpseln auf.
Das Barotrauma des Helmtauchers wurde früher auch als "äußeres Blaukommen" bezeichnet und entspricht vom Entstehungsmechanismus her dem oben beschriebenen Barotrauma der Haut bei Trockentauchanzügen.
Verlängert man den Schnorchel, um eine größere Tauchtiefe erreichen zu können, vergrößert man auch die oben beschriebene Druckdifferenz zwischen Lungenalveolen und Körpergewebe und verstärkt so die oben beschriebenen Effekte.
Versucht man mit angehaltenem Atem größere Wassertiefen zu erreichen, so muss an einen regelmäßigen Druckausgleich in beiden Mittelohren und in der Tauchmaske gedacht werden.